Freiheit - bei dieser zentralen Begrifflichkeit der vergangenen Monate klingen viele künstlerische und spirituelle Unter- und Obertöne an, oftmals aber übertönt von den lauteren politischen und wirtschaftlichen Stimmen. Freiheit des individuellen künstlerischen Ausdrucks jenseits kultureller und politischer Schranken ist eine zentrale Grundbedingung im Jazz und spielt ebenfalls in der Ausübung der Christlichen Religion eine essentielle Rolle. 

Grund genug, angesichts dieser gesamtgesellschaftlichen  Situation die viele spirituelle Herausforderungen und Potentiale birgt - und die freiberufliche Jazzmusiker*innen besonders hart trifft - mit der Reihe “Alone Together - On Freedom” unter der Schirmherrschaft des Berliner Bischofs Dr. Christian Stäblein einen Dialograum von Jazz und Theologie zu schaffen. 

Vom Jazz habe ich gelernt, dass es eine Musik ist, die Menschen verschiedener Kulturen verbindet und die vom gemeinsamen Aufeinander-Hören und vom Zuhören lebt. So entsteht im Konzert ein freier, respektvoller Austausch von persönlichen musikalischen Sprachen und Stimmen. Die Freiheit auf Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und das Zuhören auf andere Stimmen, Sprachen und Kulturen, der Austausch und das Lernen voneinander sind Grundbedingungen für Frieden und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Ebenso sind es für mich Qualitäten, die in der Praxis des Christlichen Glaubens zentral sind,” so Uwe Steinmetz, Mitbegründer von BlueChurch, dem internationalen Netzwerk für Jazz und christliche Spiritualität (www.bluechurch.ch), der die Reihe initiiert und leitet, zu seiner Inspiration. „Mir geht es um das Entwickeln von dialogbereiter Sprachfähigkeit in unserer Gesellschaft, über das, was uns ausmacht, was uns motiviert und woran wir glauben – als Christen und als Jazzmusiker, und Jazz als kulturverbindende sakrale Musik der Gegenwart zu erleben und liturgisch einzusetzen gehört für mich essentiell dazu!“


Jazzmusiker*innen mit unterschiedlichen kulturellen und spirituellen Wurzeln gestalten zusammen mit neun Theologen einen kontemplativen Jazz Evensong, um gemeinsam über Freiheit mit Worten und Klängen nachzudenken, in Jazz, und durch Gebete, biblischen Texten und Poesie. Zeit für Stille bietet Raum für persönliche Meditation über Musik und Wort.

Gemeinsam kann Jazz als "globale Worship Music" erlebt werden, eine spirituelle Musikerfahrung, die unsere vielen verschiedenen Kulturen in einer Zeit wachsender Abgrenzungen und Unsicherheit eint. 

 

In der weltweiten Jazzgemeinschaft wächst die Zahl an Musikern, die mit und aufgrund von COVID-19 gestorben sind, stetig, darunter die Jazzlegenden Lee Konitz, John „Bucky“ Pizzarelli, Manu Dibango, Ellis Marsalis und Wallace Rooney. Alone Together feiert daher jede Woche eine bedeutende Persönlichkeit des Jazz, die an einen der neun Tage geboren wurde, durch einen kurzen biografischen Text und einer Originalkomposition, die als Vorspiel der Hausband erklingt. 

 

Die Hausband an jedem der Abende besteht aus Marcel Krömker, Kontrabass; Albrecht Guendel-vom Hofe, Orgel und Klavier sowie Lauren und Uwe Steinmetz, Cello und Saxophon. Am Ende des Abends erklingt eine gemeinsame Improvisation aller Musiker*innen über den Spiritual „Oh Freedom“. Auf jede Veranstaltung folgt ein Empfang im Freien für eine Fortsetzung des Dialogs über Freiheit untereinander. 

 

Die Durchführung der Reihe wird ermöglicht durch Sponsoren, Eintritt ist frei, um Spenden für eine Fortsetzung der Reihe wird gebeten. Durch die COVID-19 Regularien sind nur eine begrenzte und vorher namentlich angemeldete Zahl an Besucher*innen möglich. Jeder Abend wird aufgezeichnet und über die ACB-Website als „Blue Monday“ zu Beginn jeder Woche gestreamt. 


Aufgrund der COVID-19-Pandemie ist die Anzahl der Besucher*innen begrenzt. Eine Online-Registrierung über unsere Website unter REGISTER/ANMELDUNG unter Angabe der geplanten Abende (unter "Message") wird empfohlen!